Ballade du concours de Blois / Verehrt und angespien
Pour le texte de Villon ... il date de 1400 et un peu, donc ce n'est pas ce dont on a l'habitude [l'orthographe a quand même changé un peu au cours des derniers siècles]
Für die nicht Frankophonen : der französische Text ist aus dem Mittelalter, seit damals hat sich die Orthographie doch etwas geändert ... Der deutsche Text ist Kinskis Bearbeitung der Nachdichtung von Paul Zech, also nicht immer wortwörtlich korekt. Aber den Sinn triffts auf den Punkt.
Für die nicht Frankophonen : der französische Text ist aus dem Mittelalter, seit damals hat sich die Orthographie doch etwas geändert ... Der deutsche Text ist Kinskis Bearbeitung der Nachdichtung von Paul Zech, also nicht immer wortwörtlich korekt. Aber den Sinn triffts auf den Punkt.
Je meurs de seuf auprès de la fontaine, / Chaud comme feu, et tremble dent à dent ; / En mon pays suis en terre lointaine ; / Lez un brasier frissonne tout ardent ; / Nu comme un ver, vêtu en président, / Je ris en pleurs et attends sans espoir ; / Confort reprends en triste désespoir ; / Je m'éjouis et n'ai plaisir aucun ; / Puissant je suis sans force et sans pouvoir, / Bien recueilli, débouté de chacun.
Rien ne m'est sûr que la chose incertaine ; / Obscur, fors ce qui est tout évident ; / Doute ne fais, fors en chose certaine ; / Science tiens à soudain accident ; / Je gagne tout et demeure perdant ; / Au point du jour dis : " Dieu vous doint bon soir ! " / Gisant envers, j'ai grand paour de choir ; / J'ai bien de quoi et si n'en ai pas un ; / Echoite attends et d'homme ne suis hoir, / Bien recueilli, débouté de chacun.
Vor vollen Schüsseln muß ich Hungers sterben, / am heißen Ofen frier ich mich zu Tod, / wohin ich greife, fallen nichts als Scherben, / bis zu den Zähnen reicht mir schon der Kot. / Und wenn ich lache, dann habe ich geweint, / und wenn ich weine, bin ich froh, / daß mir zuweilen auch die Sonne scheint, / als könnte ich im Leben ebenso
zerknirscht wie in der Kirche niederknien... / ich, überall verehrt und angespien.
Nichts scheint mir sichrer als das nie Gewisse, / nichts sonnenklarer als die schwarze Nacht. / Nur das ist mein, was ich betrübt vermisse, / und was ich liebte, das hab ich umgebracht. / Selbst wo ich dachte, daß ich gestern war, / bin ich erst heute abend zugereist. / Da, von meinem Schädel ist das letzte Haar
zu einem blanken Mond vereist. / Ich habe nicht ein Hemd, es anzuziehn... / ich, überall verehrt und angespien.
Rien ne m'est sûr que la chose incertaine ; / Obscur, fors ce qui est tout évident ; / Doute ne fais, fors en chose certaine ; / Science tiens à soudain accident ; / Je gagne tout et demeure perdant ; / Au point du jour dis : " Dieu vous doint bon soir ! " / Gisant envers, j'ai grand paour de choir ; / J'ai bien de quoi et si n'en ai pas un ; / Echoite attends et d'homme ne suis hoir, / Bien recueilli, débouté de chacun.
Vor vollen Schüsseln muß ich Hungers sterben, / am heißen Ofen frier ich mich zu Tod, / wohin ich greife, fallen nichts als Scherben, / bis zu den Zähnen reicht mir schon der Kot. / Und wenn ich lache, dann habe ich geweint, / und wenn ich weine, bin ich froh, / daß mir zuweilen auch die Sonne scheint, / als könnte ich im Leben ebenso
zerknirscht wie in der Kirche niederknien... / ich, überall verehrt und angespien.
Nichts scheint mir sichrer als das nie Gewisse, / nichts sonnenklarer als die schwarze Nacht. / Nur das ist mein, was ich betrübt vermisse, / und was ich liebte, das hab ich umgebracht. / Selbst wo ich dachte, daß ich gestern war, / bin ich erst heute abend zugereist. / Da, von meinem Schädel ist das letzte Haar
zu einem blanken Mond vereist. / Ich habe nicht ein Hemd, es anzuziehn... / ich, überall verehrt und angespien.
François Villon / Klaus Kinski
3 Comments:
Vielen Dank für dieses wunderbare, wertvolle Gedicht! :)
Und super auch das Photo dazu: Das ist die sonnenklare schwarze Nacht! Venezia? Auch Villon würde sich sicher über dieses Bild freuen.
vive Villon !!!
;)
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